Die Schlacht von Stuttgart ..

… haben die Damen1 der KSG Gerlingen mit 59:44 gewonnen, aber es gab auf Seiten der Gäste zu viel Blut, blaue Flecken, Prellungen und Verstauchungen.

Nach fünf Minuten lag das Team aus Gerlingen mit 2:12 zurück. Die Schiedsrichter zeigten sich sehr zurückhaltend, obwohl das Spiel, besonders von den Gastgeberinnen aus Stuttgart, sehr hart geführt wurde. Nach den ersten blauen Flecken und Kratzern, die leichte blutige Wunden verursachten, entschieden sich die Frauen der KSG Gerlingen den Kampf anzunehmen und mit gleichen Waffen auf das Schlachtfeld zu gehen. In der Folge gelang es den Gästen den Rückstand leicht zu verkürzen.

Im zweiten Viertel ging es mit einem Zwischenstand von 12:18 weiter. Durch eine effektive und konstante Defensive des gesamten Gerlinger Teams konnte RW Stuttgart bis zur Pause lediglich magere fünf Pünktchen erzielen. Hier machte sich der deutlich breitere Kader der KSG bemerkbar – Coach Rudi Kremring konnte kontinuierlich wechseln und alle machten einen fantastischen Job in der Defensive. Auch im Angriff wollten alle Verantwortung übernehmen indem sie kluge Pässe spielten oder selber den Abschluss suchten. In dieser Phase des Spiels zeigten besonders die beiden Centerinnen Julia Schrempf und Anke Fleig hervorragende Leistungen.

Die erste Halbzeit endete mit einem Stand von 30:23 für Gerlingen. Daher war die Stimmung in der Pause gelöst und glücklich. Danach startete die KSG Gerlingen zu sorglos und die Gastgeberinnen kamen zurück ins Spiel. In dieser Phase war es schön zu sehen, dass die Flügelspielerinnen bereit waren mehr Verantwortung zu übernehmen. Besonders Yaila Zotzmann und Virginie Massias erzielten in dieser Zeit viele Punkte. Umso schlimmer, dass sich Virginie Massias bei einem heftigen Zusammenstoß verletzte und das Spielfeld in der 29.Minute mit einer Prellung am linken Schienbein verlassen musste. Aufgrund einer schmerzhaften blauen Schwellung konnte sie fortan nicht mehr ins Geschehen eingreifen. Zu allem Überfluss gab es Ungereimtheiten beim Kampfgericht – falsche Foul-Dokumentation zu Ungunsten der Gerlingerinnen sorgte für Unruhe. Am Ende konnte Gerlingen das 3.Viertel nur knapp mit 12:10 für sich entscheiden.

Doch trotz der vielen negativen Ereignisse wollte sich die KSG Gerlingen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Alle hatten nur ein Ziel vor den Augen: unbedingt gewinnen! Dafür war der breite Kader der Garant. Alexandra Kaufmann verteidigte fantastisch und erkämpfte sich viele Ballgewinne, die sofort in Schnellangriffe mit erfolgreichem Abschluss umgewandelt wurden. Melanie Nickl und Silvia Mittnacht profitierten von ihrer Erfahrung, weil sie Ruhe ins hektische Spiel reinbrachten und auch bereit waren Verantwortung zu übernehmen. Doch gegen Ende wurde abermals eine Schlüssel-Spielerin mit einem harten Foul aus dem Spiel genommen. Silvia Mittnacht musste in der 39.Minute mit einem verletzten rechten Handgelenk vom Spielfeld gehen – ein Bruch, wie sich später herausstellen sollte. Gute Besserung an dieser Stelle! Nicht desto trotz gewann die KSG aber auch das letzte Viertel mit 17:11.

Auch wenn sich RW Stuttgart nach dem Spiel fair zeigte und sich gegenüber dem Gerlinger Team entschuldigte, so ist der Preis den Gerlingen für diesen 59:44-Sieg zahlen musste unnötig hoch. Schade, dass die Schiedsrichter nicht die Kontrolle über das Spiel bekommen haben um klare Grenzen zugunsten der Gesundheit der Sportlerinnen zu ziehen!

Es spielten:
Savic, Massias (10 Punkte), Zotzmann (12), Hackert, Schrempf (8), Kaufmann (6), Nickl (5), Mittnacht (9), Fleig (7) und Leiner (2).